Männer, ihr seid ja so peinlich!

Vermutlich verscherze ich es mir jetzt endgültig mit der halben Weltbevölkerung, aber, sorry Jungs, es gibt nichts Peinlicheres, als mit euch einkaufen zu gehen. Dabei fängt immer alles so harmlos an.

Letztens im Lebensmittelgeschäft: Er: „Ah, die Nudeln sind im Angebot!“ Ich darauf nur: „Ja, nimm ein paar Packungen.“ Ein paar Packungen? Ich war nur kurz in der Gewürzabteilung und dann - 1/3 des Wagens ist voll mit Nudeln. Aber das war erst der Anfang! In der Weinabteilung haben wir meine liebe Freundin M. getroffen. Die Glückliche, ohne Mann unterwegs und ganz ohne Nudeln. Der Blick in unseren Einkaufswagen spricht Bände. Und dann erst das Lachen! Sie: „Die sind im Angebot!“ Ich nur: „Ja“ Sie: „Wir waren gestern hier, aber meiner hat mehr genommen!“ Ich: „Aha!“ - also einmal ehrlich, das hat mich auch nicht getröstet. Und dann, ach können Freundinnen gemein sein ;) Mit einem Blick zu meiner besseren Hälfte: „Aber braucht ihr nicht auch mehr!“ Ja und während wir so weiter quatschen und ich erfahre, dass M. dann gestern auf dem Weg zur Kassa samt Nudelwagen belustigte Blicke geerntet hat, ist mein Einkaufswagen samt Mann weg. Hätte ich bloß nicht so lange bei den Weinflaschen gequatscht. Als ich beide (Wagen und Mann) wiederfinde, ist der Wagen halbvoll mit Nudeln. Immerhin ein super Angebot und Ablaufdatum erst 2016. Und wenn man bedenkt, dass ich rund zweimal die Woche Nudeln koche, also das sind dann über 100 Nudelgerichte im Jahr, bis 2016 hochgerechnet.... Und wenn man dann noch die aktuelle Teuerungsrate miteinbezieht - sicher ein Schnäppchen, aber so viele?! Wie auch immer das Beste kommt wie immer zum Schluss!

Zwischen Mehl und Tomatensoße habe ich übrigens des Rätsels Lösung gefunden. Mein Nudeldesaster geht auf die Steinzeit zurück: Männer, die Jäger und Sammler! Aber muss das wirklich heutzutage auch noch so sein. Und vor allem wieso nur beim Nudelkauf. Männer, wie wäre solch ein Einsatz beim Schuhkauf?! Ich sag nur: geh nie mit deinem Anhang in ein Schuhgeschäft oder gar in ein Bekleidungsgeschäft. Frauen, ich weiß ihr nickt jetzt alle! Wobei, auch wenn es nicht der eigene Anhang ist - Desaster.

Bin ja recht experimentierfreudig. Habe auch schon ausprobiert, mit einem guten Freund shoppen zu gehen. Schließlich soll es ja auch „Mann“ gefallen. Raus aus der Umkleidekabine, suchender Blick, wo ist er – aha vertieft in eine Zeitschrift (männerfreundliches Geschäft). „Und wie gefällt es dir?“ „Ja gut, passt.“ Und das ohne einen einzigen Blick! Sorry, ich hätte auch nackt dastehen können (dann hätten vielleicht wenigstens die anderen zwei Männer hergeschaut, die auch Zeitung lesend auf der Couch saßen). Jungs, wir Frauen sind es, die zwei Sachen gleichzeitig können. Lesen und gleichzeitig Frau betrachten geht nicht (außer die Frau ist in der Zeitschrift versteht sich). Also wieder rein in die Kabine, raus aus dem Fummel, ein weiteres Mal geschworen, nie mehr mit Mann (egal welchem) einkaufen zu gehen.

Bin jetzt nur noch solo unterwegs, denn mit Freundin einkaufen, das ist auch nicht das wahre. Nichts gegen meine Freundinnen, die sind alle super. Wieso dann solo? Schon einmal aufgefallen, dass Frauen überall miteinander über Gott und die Welt quatschen. Frauengespräche über geschlossene Kabinen hinweg, die von allen andern mitgehört werden können sind nicht so das meine – bitte Geschlechtsgenossinnen verkneift euch das und geht danach einen Kaffee trinken. Wieso kommt eigentlich in Umkleidekabinen so ein Gefühl von Intimität auf? Wieso glauben da alle plötzlich, dass nach oben und unten hin offene Kabinen schalldicht sind? Eines steht jedenfalls fest: Ich will nicht wissen, was der Gynäkologe zu mir vollkommen fremden Frauen gesagt hat! (Habe ich aber leider beim Bikinikauf letzte Woche von den beiden Damen in der Kabine neben mir mitbekommen). Und wer wann wo mit wem verkuppelt werden soll, also die Hintergrundmusik vom Geschäft ist mir lieber – Neugierde hin oder her. Und um dem vorzubeugen, also, diese Intimitätsfalle zu umgehen, gehe ich nur mehr allein – zumindest derzeit.

Apropo Neugierde. In meiner Walking Runde (nur Frauen versteht sich - Männern würde sicher die Puste ausgehen, so viel wie wir reden) lenke ich das Gespräch nach meinem Nudeldesaster ganz sanft in Richtung Einkaufen und Männer. Das Ergebnis Kopf schütteln, Gelächter und zahlreiche Anekdoten, die ich aus freundschaftlichen Gründen hier nicht wiedergebe. In dem Moment hätte ich doch gerne ein paar Männer dabei gehabt. So mitten im Wald könnten sie ja nicht auskommen und müssten endlich auf meine Frage antworten: Was findet ihr den sooo schrecklich am Einkaufen?!

Wie mein Nudeldesaster ausgegangen ist?! Ziemlich rot! Nein nicht wegen den passierten Tomaten, die übrigens auch im Angebot waren und natürlich massenweise in dem Einkaufslwagen landeten. Auf dem Weg zur Kassa war der Nudelkäufer natürlich verschollen. Also ich mit Wagen allein Richtung Kassa. Wagen drei Meter vor der Schlange geparkt – Wartemodus. Frau geht vorbei. Blick in den Nudelwagen. „Ah, kein Wunder, dass es keine Spaghetti mehr gibt!“ Super sag ich nur. Ich habe mit den passierten Tomaten einen Wettstreit in Sachen Röte aufgenommen und natürlich gewonnen. Aber alles hat auch sein Gutes. Ich habe eine neue Stylingfrage entdeckt: Sollte ich zukünftig meine Garderobe nicht auf meine morgendliche Laune, sondern auf mögliche Gesichtsfarben abstimmen? ;)

P.S. Gerüchtehalber habe ich übrigens schon gehört, dass es doch Männer geben soll, die gerne mit Frauen Schuhe & Co einkaufen gehen. Ich tippe darauf, dass sie grün sind, Antennen am Kopf haben und am Mars wohnen!

P.P.S. Ach und Männer bitte denkt an mich, würde zu gern wissen: Was habt ihr gegen Schuhe?!

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